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Der Fuß besteht aus Fußwurzel, Mittelfuß und den Zehen. Viele Einzelknochen, Muskeln, Sehnen, Nerven und Blutgefäße sorgen für eine einwandfreie Funktion dieses hochentwickelten und spezialisierten Körperteiles. Zu beachten ist, dass der Fuß nicht nur Teil der Skelettanatomie ist sondern auch ein wichtige Sinnesorgan. Unsere Füße liefern uns beständig Informationen über den Untergrund. In den Zehen und an den Fußsohlen befinden sich zahlreiche Rezeptoren für den Tastsinn. 


Krankheitsbild Hallux valgus

Der Hallux valgus (Großzehenballen) beschreibt die Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk in Richtung des kleinen Zehs.

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    Ursachen

    In Frage kommt zum Beispiel eine mechanische Dauerbelastung durch zu enge Schuhe. In erster Linie sind davon Frauen betroffen, da die Damenschuhformen durch hohe Absätze und eng zulaufende Schuhspitzen zu einer Fehlbelastung des Fußes führen.

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    Symptome

    Der Hallux valgus führt zu einem Heraustreten des ersten Mittelfußköpfchens. Dadurch kommt es zum schmerzenden Ballen. Durch die Deformierung der Zehen entstehen weitere Schmerzen und Druckstellen am Fuß. Es können Gehschwierigkeiten auftreten, da ein normales Abrollen des Fußes erschwert wird. Daneben kann es zu einer ebenfalls schmerzhaften Gelenkabnutzung (Arthrose) im Zehengrundgelenk kommen.

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    Konservative Behandlung

    Die einmal deformierte Großzehe lässt sich nur noch durch eine Operation korrigieren. Die Umstellung auf flache Schuhe mit ausreichend Freiraum für die Zehen oder Einlagen bringen nur zeitweise Linderung. Sie verhindern allerdings eine weitere Verformung und Schädigung.

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    Operative Behandlung

    Beim operativen Eingriff wird versucht, das Gelenk zu erhalten und das natürliche Fußrelief wieder herzustellen. Je nach Deformationsgrad werden verschiedene Operationsmethoden angewandt. Dazu gehören unter anderem eine Verkürzung des Zehengrundgliedes (Resektion), die Korrektur einer Achsenabweichung mit Durchtrennung des Knochens oder durch Herausnehmen oder Einfügen eines Keils (Umstellungsosteotomie) und die Entfernung überschüssiger Knochenanteile (Exostosen). Manchmal ist eine Gelenkversteifung notwendig.

    Die operativen Eingriffe am Fuß werden in Vollnarkose oder in Regionalanästhesie durchgeführt.

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    Rehabilitation

    Die postoperative Nachbehandlung ist abhängig von der Art des durchgeführten Eingriffs. Möglich ist das Tragen eines Spezialschuhs, der den Vorfuß entlastet. Daneben kommen krankengymnastische Übungen und Lymphdrainage zum Einsatz. Sie beschleunigen den Heilungsprozess.

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    Vorbeugung

    Die Vorbeugestrategie ergibt sich von selbst: Man sollte in erster Linie Schuhe mit genügend Zehenfreiraum und flachen Absätzen tragen. Hochhackige spitz zulaufende Schuhe sollten die Ausnahme bleiben. Barfußlaufen unterstützt die natürliche Fußstellung.

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Krankheitsbild Hammer- und Krallenzeh

Hammer-, Krallen- und Klauenzehen sind Fehlstellungen der Zehen 2 - 5. Beim "Hammerzeh" kommt es zu einer "hammerartigen" Fehlstellung durch isolierte maximale Beugung des Zehs im Endgelenk, während beim "Krallenzeh" bei gebeugtem Mittel- und Zehenendgelenk das Grundgelenk überstreckt wird.

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    Ursachen

    Es gibt viele Ursachen für die Ausbildung von Hammer-und Krallenzehen: Angeborene Fußfehlstellungen wie Spreiz-, Platt- oder Knickfuß sowie neurologische oder unfallbedingte. Auch das Tragen von zu engem Schuhwerk mit hohen Absätzen kann eine entscheidende Rolle spielen.

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    Symptome

    Beim Hammerzeh nimmt der Zeh keine gerade Position mehr ein, das Endglied beugt sich maximal nach unten. Beim Krallenzeh wölbt sich das Mittelglied nach oben während das Grundgelenk überstreckt ist.

    Zu Beginn können diese Fehlstellungen beschwerdefrei sein und unbemerkt bleiben. Die Fehlstellung nimmt aber weiter zu und es kommt zur Entwicklung zunächst einer schmerzhaften Druckstelle (Hühnerauge = Clavus) über dem Mittel- oder Endgelenk des betroffenen Zehs. Das Gehen in Schuhen wird schmerzhaft und es entwickeln sich immer mehr Druckstellen.

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    Konservative Behandlung

    Wird die Fehlstellung im Frühstadium erkannt und behandelt, können die Veränderungen reversibel sein. Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehört das Tragen von Einlagen und Schienen, Zehengymnastik, Tragen von bequemen Schuhen (evt. mit Polsterung) und Pediküre.

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    Operative Behandlung

    Ohne Frühtherapie versteifen die Zehen und die Fußmuskeln. Sie verkümmern immer mehr, die Zehendeformation wird immer schlimmer. Dann wird eine operative Korrektur der Fehlstellung notwendig. Ziel der Operation ist neben der Fehlstellungskorrektur die Entlastung der Sehnenspannung durch eine Verkürzung der Knochenstrecke. Während der Operation wird das nach oben vorspringende Grundzehköpfchen (dort, wo das Hühnerauge sitzt) entfernt, die durch die Beugefehlstellung verlängerte Strecksehne wird gerafft, so dass die Zehe wieder gerade gerichtet werden kann. Ein Draht kann eingebracht werden, um die neue Stellung zu sichern.

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    Rehabilitation

    Nach der OP muss der Fuß hochgelagert werden. Danach kann eine Weiterbehandlung mit einem sog. Vorfußentlastungsschuh erfolgen. Zusätzlich sollte man selbstständig Fußgymnastik machen, bequemes Schuhwerk mit ausreichend Freiraum für die Zehen tragen und so häufig wie möglich barfuß gehen.

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