Alles, was zu einer Verkleinerung des Karpaltunnels führt oder zu einer Ausdehnung des Gewebes innerhalb des Tunnels kann zu Symptomen des Karpaltunnelsyndroms (KTS) führen. Eine Verletzung des Handgelenks zum Beispiel kann zu einer Schwellung und zu zusätzlichem Druck innerhalb des Karpaltunnels führen. Zu einer Verengung des Karpaltunnels kann es ebenso nach einem Handgelenksbruch oder einer Verrenkung kommen.
Auch eine Schwangerschaft kann durch Einlagerung von Wasser den Druck im Karpaltunnel erhöhen. Ebenso kann das Syndrom bei Diabetes mellitus, einer Schilddrüsen-Unterfunktion, als Folge von Arthritis oder auch aufgrund von Tumoren auftreten.
Tätigkeiten, die mit repetitiven Bewegungen des Handgelenks oder vibrierenden Maschinen zusammenhängen, sind Risikofaktoren für die Ausbildung eines KTS.
Allerdings glauben Wissenschaftler, dass andere Faktoren, wie Rauchen, Adipositas und die Aufnahme von Koffein eine Rolle spielen.
Wenn sich die Sehnenscheiden aufgrund einer Reizung oder einer Entzündung verdicken, kann es zu einem KTS kommen. Die Verdickung bewirkt, dass sich innerhalb des Karpaltunnels Druck aufbaut. Der Tunnel kann sich nicht ausdehnen, so dass der Medianusnerv gegen das Bindegewebsband gedrückt wird. Wenn der Druck weiter andauert, kann der Nerv eventuell nicht mehr normal funktionieren.
Ein typisches Lähmungsbild des N. medianus ist die sog. Schwurhand
Wenn Druck auf den Medianusnerv aufgebaut wird, verlangsamt sich die Durchblutung der äußeren Hülle der Nerven oder kann sogar ganz abgeschnitten werden. Der medizinische Ausdruck dafür ist Ischämie. Zuerst ist nur die äußere Hülle der Nerven betroffen. Aber bei anhaltendem Druck beginnt sich die Innenseite der Nerven zu verdicken. Es bilden sich neue Zellen, die Fibroblasten in den Nerven und erzeugen Narbengewebe. Dieser Effekt wird verantwortlich gemacht für die Schmerzen und das Gefühl der Taubheit in der Hand. Wird der Druck rechtzeitig gestoppt, verschwinden die Symptome schnell. Druck, der nicht schnell genug gelindert wird, kann die Chance auf Genesung verlangsamen oder sogar stoppen.